Wer kennt es nicht? Nach einem Urlaub im Ausland findet man nach der Rückreise noch einige ausländische Scheine und Münzen im Geldbeutel, die im Heimatland aber natürlich nicht verwendet werden können. Wohin also mit dem Bargeld? Kann man dieses noch umtauschen?
Laut einer Umfrage der Postbank zahlen die Deutschen im Ausland am liebsten immer noch mit Bargeld. Kein Wunder also, dass man nach einem Urlaub oftmals noch Fremdwährung im Portemonnaie findet. Was aber tun damit? Lohnt sich ein Umtausch? Oder ist das überhaupt so einfach möglich? Im Folgenden klären wir die wichtigsten Punkte zu diesem Thema.
Rücktausch von ausländischem Bargeld
Banknoten der gängigsten Währungen kannst du in Deutschland normalerweise problemlos bei Banken und Sparkassen umtauschen.
Münzen werden jedoch in der Regel nicht angenommen. Und auch die Bundesbank nimmt keine ausländischen Banknoten oder Münzen zurück. Es wird noch schwieriger, wenn du nicht Dollar oder Schweizer Franken umtauschen willst, sondern mexikanische Pesos, chinesische Yuan, Hongkong-Dollar, Singapur-Dollar (SGD), südkoreanische Won oder brasilianische Real.
Oft lehnen das auch angesehene Finanzinstitute ab. Bei den Volks- und Raiffeisenbanken wird sogar gar keine Währung mehr umgetauscht.
Umtausch mit Verlust
Egal ob es sich um eine übliche Währung oder ein exotisches Zahlungsmittel handelt, die Bank oder Sparkasse möchte daran verdienen. Während Fachleute auf den Devisenmärkten beim britischen Pfund, dem kanadischen, australischen oder amerikanischen Dollar mit Spreads an der vierten Nachkommastelle rechnen, bekommst du als Kunde der Sparkassen beim Verkauf möglicherweise einen schlechteren Kurs, als du beim Kauf erhalten hast.
Hinzu kommen je nach Filiale auch eine Transaktionsgebühr, die unterschiedlich hoch sein kann.
Sie entfällt nur, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Du musst Kunde der Sparkasse sein, das Geld deinem Girokonto gutschreiben lassen und einen Beleg haben, der beweist, dass du die ausländische Währung vor dem Urlaub auch bei der Sparkasse getauscht hast.
Andere Banken haben ähnlich komplexe Methoden, wobei die Gebühren nicht nur von Beträgen, Kundenstatus und Währungen, sondern manchmal auch von Kontomodellen abhängen. Grundsätzlich gilt jedoch: Das Kaufen von Fremdwährungen und das Zurücktauschen der Reste nach dem Urlaub in Euro ist laut vielen Experten teuer.
Fremde Währungen aufbewahren
Eine einfache Option besteht darin, das Geld bis zur nächsten Reise in das entsprechende Land aufzubewahren. Das ist besonders praktisch, wenn du dort regelmäßig Urlaub machst oder wenn Verwandte oder Freunde demnächst eine Reise dorthin planen. Unter Umständen könnte es sogar sinnvoll sein, ein Konto im Urlaubsland zu eröffnen, falls du dort öfter hingehst.
Planen und Geld im Urlaubsland ausgeben
Die einfachste Methode besteht allerdings darin, im Urlaub – oder bei einem anderen Auslandsaufenthalt – mit Kreditkarte zu zahlen und falls nicht möglich, sich immer nur kleinere Happen an Bargeld zu besorgen. Diese können schneller ausgegeben werden und das Risiko auf zu viel Restgeld aus dem Ausland entfällt. Falls das aber doch mal der Fall sein sollte, könntest du wenige Tage vor der Abfahrt planen, das Geld aus dem Ausland noch dort auszugeben.
Dazu empfehlen sich die folgenden Möglichkeiten:
- Nochmal im ausländischen Supermarkt einkaufen gehen
- Ein Restaurantbesuch
- Besuch einer Sehenswürdigkeit
- Das Kaufen von Andenken und Mitbringsel
- Trinkgeld im Restaurant oder Hotel bei gutem Service
- Eine Tagestour planen
- Geld spenden
Natürlich gibt es da noch viel mehr Möglichkeiten, denn wir wissen alle: Geld lässt sich meistens sehr leicht ausgeben.
Bevor die Banken im Heimatland also zu viel Gebühren für einen Rück- oder Umtausch verlangen, oder so etwas gar nicht erst anbieten, ist das Geld aus dem Ausland bereits auf der Reise selbst sehr gut investiert.
Tipp: An großen Flughäfen lässt sich das Geld nach wie vor zurücktauschen, auch wenn die Hausbanken dies bereits seit einer Weile nicht mehr anbieten